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Data Fabric & Power BI Quarterly

Aktualisiert: 23. Okt.

Microsoft Fabric & Power BI Quarterly | Q3 2025

In der neuesten Quarterly-Episode diskutieren Artur und Gabi eine Vielzahl spannender Themen: von Sparklines und Dataflows im CI/CD-Kontext über Translytical Writeback bis hin zur Rolle von Copilot und MCP im Power-BI-Ökosystem. Außerdem werfen sie einen Blick auf aktuelle Community-Projekte, Visual Calculations und die Sicherheitsfunktionen in OneLake.



Sparklines erreichen den GA-Status – jetzt offiziell

Ein Feature, das in vielen Power-BI-Berichten längst zum Alltag gehört, ist nun offiziell produktiv: Sparklines haben den General-Availability-Status (GA) erreicht. Was auf den ersten Blick wie ein kleines, unscheinbares Visual wirkt, steht exemplarisch für Microsofts Ansatz, Funktionalität sorgfältig zu testen und zu verfeinern, bevor sie allgemein freigegeben wird.


Nach einer Preview-Phase, die bereits 2021 begann, ist das Feature nun vollständig integriert – ein klares Zeichen dafür, dass Microsoft Qualität und Stabilität über schnelle Veröffentlichungen stellt. In der Episode diskutieren die Hosts, warum lange Preview-Phasen oft sinnvoll sind und welche Rückschlüsse sich daraus auf andere Funktionen im aktuellen Preview-Status ziehen lassen.


Darüber hinaus zeigen die Sparklines, welches Potenzial in kleinen Visuals steckt, wenn sie konsequent weiterentwickelt werden. Sie ermöglichen es, Trends und Entwicklungen direkt in Tabellen oder Matrizen sichtbar zu machen, ohne zusätzliche Charts oder komplexe Layouts zu benötigen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zu kompakteren, aussagekräftigeren Dashboards – und verdeutlichen, dass auch vermeintlich kleine Features großen Einfluss auf die Datenkommunikation haben können.


Datamarts verabschieden sich – ein sinnvoller Schritt

Der Abschied war abzusehen: Power BI Datamarts gehören der Vergangenheit an. Die Entscheidung kommt nicht überraschend, denn die funktionalen Überschneidungen mit Microsoft Fabric, kombiniert mit dem geringeren Mehrwert gegenüber Warehouses und Dataflows Gen2, machten Datamarts zunehmend entbehrlich. Statt das Ende als Verlust zu betrachten, richtet sich der Blick nach vorn – auf Optimierung, Vereinheitlichung und klare Strukturen innerhalb der Microsoft-Datenplattform.


Besonders positiv hervorzuheben ist, dass Microsoft nicht einfach den Stecker zieht: Mit einem automatisierten Reskriptierungs-Tool wird der Übergang gezielt unterstützt. Dieses Werkzeug soll sicherstellen, dass bestehende Lösungen reibungslos migriert und modernisiert werden können – ein Ansatz, der den Fokus auf Stabilität und Nutzerfreundlichkeit legt. Damit wird der Abschied von Datamarts weniger zu einer Zäsur als zu einem Schritt hin zu klareren, zukunftsfähigen Architekturen.


Langfristig dürfte diese Entscheidung auch die Weiterentwicklung von Fabric und Dataflows Gen2 beschleunigen. Weniger redundante Komponenten bedeuten konzentrierte Entwicklungsressourcen, ein konsistenteres Nutzererlebnis und geringere Komplexität im gesamten Daten-Ökosystem. Für viele Anwender:innen ist das somit kein Verlust, sondern eine willkommene Fokussierung auf das Wesentliche – ganz im Sinne einer modernen, integrierten Datenstrategie.


Translytical Writeback: Rückschreibfunktion mit großem Potenzial

Ein Feature, das die Power-BI-Community schon lange gefordert hat, ist endlich da – zumindest in der ersten Ausbaustufe: Translytical Writeback ermöglicht das direkte Rückschreiben von Werten aus Power BI heraus, nativ und vollständig im Fabric-Kontext integriert. Damit wird ein zentraler Schritt in Richtung interaktiver und bidirektionaler BI-Szenarien vollzogen. Zwar sind aktuell noch Python-Kenntnisse erforderlich, und Self-Service-Anwender stoßen hier schnell an ihre Grenzen, doch die eingeschlagene Richtung ist vielversprechend.


Bisher mussten ähnliche Anwendungsfälle – etwa Kommentarfelder oder Benutzereingaben – über Power Apps, Custom Visuals oder externe Integrationen realisiert werden. Mit der neuen Writeback-Funktionalität rückt Microsoft diese Möglichkeiten nun direkt in den Kern des Power-BI-Ökosystems. Das spart nicht nur Aufwand, sondern stärkt auch die Konsistenz und Performance solcher Lösungen. Gleichzeitig fordert die Community mit Nachdruck die nächsten logischen Schritte: echte Eingabefelder statt Filterfelder, mehr Formatierungsoptionen und vor allem Unterstützung für Zeilenumbrüche.


Langfristig könnte Translytical Writeback Power BI in eine neue Dimension führen – hin zu einer vollwertigen Planungs- und Interaktionsplattform. Sobald die Funktion einfacher zugänglich und flexibler nutzbar wird, könnte sie insbesondere in Szenarien wie Forecasting, Budgetplanung oder kollaborativer Datenerfassung eine entscheidende Rolle spielen. Ein erster, aber sehr bedeutender Schritt in Richtung “Write-Enabled BI”.


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Dataflows & CI/CD – aus der Nische ins Zentrum

Was lange eher ein Spezialwerkzeug war, rückt nun ins Zentrum der professionellen Entwicklungs- und Deploymentprozesse: Dataflows können endlich als vollwertige CI/CD-Komponenten eingesetzt werden. Sie lassen sich nahtlos in Pipelines integrieren, parametrisieren, unterstützen Variablen und akzeptieren inzwischen sogar SharePoint als Zielsystem – ein klares Zeichen für ihre gestiegene Flexibilität und Reife.


Die Hosts zeigen eindrucksvoll, wie sich Dataflows von einem ehemals eher statischen und sperrigen Tool zu einem agilen Baustein moderner Datenprozesse entwickelt haben. Damit wird der Weg frei für automatisierte, wiederholbare und versionskontrollierte Datenpipelines – ein echter Gewinn für Entwickler:innen und Dateningenieur:innen gleichermaßen.


Wer bislang auf Notebooks, manuelle Exporte oder Skripte gesetzt hat, kann nun auf Dataflows im Automatikmodus umsteigen. Das bedeutet weniger Handarbeit, höhere Transparenz und vor allem konsistente Datenprozesse, die sich nahtlos in bestehende DevOps-Strukturen einfügen. Ein Schritt, der Power BI endgültig in die Welt der professionellen Softwareentwicklung bringt.


Direct Lake Composite Models mit großem Umbruchpotenzial

Noch arbeiten viele unbemerkt damit, doch das Potenzial ist enorm: Dank neuer Funktionen im Tabular Editor lassen sich nun Modelle erstellen, die Direct Lake-Tabellen mit Importdaten kombinieren – und das ganz ohne den bisherigen Umweg über Direct Query. Diese Neuerung verändert die Spielregeln grundlegend, denn sie verbindet das Beste aus beiden Welten: maximale Performance, hohe Flexibilität und echten Self-Service in einem Modell.


Für viele Power-BI-Teams, die bislang gezwungen waren, zentrale Modelle ausschließlich über Direct Query anzubinden, eröffnet sich damit eine völlig neue Arbeitsweise. Die Kombination von Direct Lake und Import schafft nicht nur effizientere, skalierbarere Lösungen, sondern auch eine neue Stufe der Datenmodell-Autonomie.


Damit wird klar: Was heute noch als technisches Detail erscheint, könnte schon bald zu einem neuen Standard in der Power-BI-Architektur werden – ein Schritt, der Performance-Optimierung, Datenintegration und Benutzerfreundlichkeit auf ein völlig neues Niveau hebt.


Azure Maps, Org Apps und Shortcut-Transformationen

Neben den großen Neuerungen bringt das aktuelle Update auch zahlreiche kleinere Features, die im Alltag einen spürbaren Unterschied machen. So können CSV-Dateien nun mithilfe der Shortcut-Transformation direkt in Delta-Tabellen konvertiert werden – ganz ohne den Einsatz eines Notebooks. Das spart Zeit, vereinfacht Workflows und reduziert technische Hürden.


Auch bei Azure Maps hat sich einiges getan: Neue Datenschutz-Optionen ermöglichen eine DSGVO-konforme Nutzung ohne externes Sub-Processing – ein wichtiger Schritt für Unternehmen mit hohen Compliance-Anforderungen. Zusätzlich lassen sich Tabellen aus Lakehouses jetzt direkt in Excel einbinden, ohne den Umweg über Power BI gehen zu müssen.


Diese scheinbar kleinen Verbesserungen sind genau die Art von „Quality-of-Life“-Features, die in der täglichen Arbeit den entscheidenden Unterschied ausmachen: weniger Klicks, mehr Effizienz und eine deutlich reibungslosere Integration zwischen den verschiedenen Tools im Microsoft-Datenökosystem.


Roadmap-Ausblick: Sicherheit und Governance im Fokus

Weniger Schlagworte, mehr konkrete Maßnahmen: Im kommenden Quartal liegt der Schwerpunkt eindeutig auf Sicherheits- und Governance-Themen. Funktionen wie OneLake Security, Customer Managed Keys und neue Netzwerk-Richtlinien bringen vor allem für Unternehmen, die Power BI und Fabric im Enterprise-Umfeld einsetzen, spürbare Verbesserungen.


Ergänzend sorgt die neue Roadmap-Visualisierung dafür, dass die geplanten Entwicklungen transparenter und greifbarer werden. Für Admins und Architekt:innen ist das ein wichtiges Signal: Sicherheits- und Governance-Initiativen werden priorisiert, klar kommuniziert und erleichtern die Planung und Umsetzung unternehmensweiter Strategien.


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